Frühherbst-Pilzexkursion

Nach sehr langer Trockenheit hatte es in den ersten beiden Septemberwochen geregnet und so konnte am 15.09.19 bei sonnigem Herbstwetter die 4. Pilzführung in diesem Jahr stattfinden.

Anhand von mitgebrachten Anis-Champignons erklärte ich den Teilnehmern die Unterscheidung von giftigen und essbaren Champignons. Da die Gattung Agaricus in Mitteleuropa ca. 70 Arten beinhaltet, ist die genaue Artunterscheidung ohne mikroskopische Untersuchung schwer.

Anis-Champignon

Anschließend ging es durch den Wald. Aufgrund der langen Trockenheit spielte sich die artliche Vielfalt hauptsächlich an den Wegrändern ab. Gefunden wurden überwiegend Mykohoriizapilze, also Pilze, die mit Bäumen Nährstoffe austauschen und teilweise auf bestimmte Baumpartner angewiesen sind. Hier fanden sich unter anderem Pilze aus der Gattung der Risspilze (Inocybe) die ich zwecks Bestimmung eingesammelt habe und eine Gattungsexpertin zukommen lasse. Risspilze sind auch für das Wissen des Speisepilzsammlers von Bedeutung, da sie das Nervengift L(+)-Muscarin enthalten. Dieses Gift besitzt eine kurze Latenzzeit von nur 15 Minuten bis ca. 2 Stunden. Symptome sind unter anderem Schweissausbrüche, Asthma und langsamer Puls. Vergiftungen sind selten und führen nur in schweren Fällen zum Tod. Des Weiteren fanden wir den Echten Birkenpilz (Leccinum scabrum), so dass einige der Teilnehmer etwas für die Pfanne mitnehmen konnten. Bei dem Birkenpilz handelt es sich um einen Ektomykohrizzapilz, also einem Pilz, der nur mit einer bestimmten Baumgattung oder Baumart eine Symbiose eingeht (in diesem Fall Birken-Betula).

Birkenpilz

Abschließend lässt sich sagen, dass auch einige der jüngeren Teilnehmer großes Interesse gezeigt haben und ich mich auf die nächsten Exkursionen freue.

Die nächste Führung findet am 27.10.2019 11:00 Uhr statt, Anmeldung unter: Pilzfreunde.Kinderwald@gmx.de.

 Eike Heinemann (Pilzsachverständiger DGfM)