Hallo, hier schreibt Fiona!
Ich bin neu im Kinderwald und möchte mich euch gerne vorstellen.
Es ist noch nicht lange her, da war der Kinderwald Hannover für mich noch ein Ort der Träume. Die Lieder von Unmada begleiten mich schon mein ganzes Leben lang, aber den Kinderwald habe ich erst im vorletzten Herbst kennengelernt.
Ich bin in Hessen, nahe der Stadt Marburg aufgewachsen, in der kleinen Gemeinde Wohratal. Mein Vater Ben ist dort Grundschullehrer. Er kennt Unmada gut und auch den Kinderwald Hannover. Davon inspiriert hat er die Grundschule, die auch ich besucht habe, zu einer Kinderwaldschule gemacht. Meine Klasse war eine der ersten, die den Kinderwald Wohra besucht hat. Seit vielen Jahren schon gehen inzwischen die Schüler*innen regelmäßig in den Wohraer Kinderwald. Und seit vielen Jahren schon kommt Unmada immer wieder zu Besuch dorthin. So auch, als ich noch Grundschülerin war. Damals durften wir gemeinsam mit Unmada beim Kinderliederfestival in der Marburger Stadthalle auftreten, das war ein großartiges Erlebnis.
Musik hat mich weiter begleitet und geprägt, so sehr, dass ich mich für ein ganz besonderes Studium im bayerischen Regensburg entschieden habe: „musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit“. Wie können Gruppen gemeinsam tanzen oder musizieren? Was ist wichtig in der Anleitung? Wie können soziale Prozesse durch Musik unterstützt werden? Ist es für einen Menschen manchmal vielleicht leichter, sich über Bewegung ausdrücken, als über Sprache? Mit solchen Fragen haben wir uns beschäftigt, ich durfte wahnsinnig viel ausprobieren und lernen und konnte mir ein ganzes Repertoire an Liedern, Übungen, Spielen und Tänzen anlegen. Mit meiner Studiengruppe war ich dann im November 2018 auch zum ersten Mal im Kinderwald Hannover. Im Rahmen einer Studienfahrt haben wir den Kinderwald und Unmada besucht, gemeinsam gesungen, getanzt und erkundet. Für meine Kommiliton*innen war glasklar, dass ich dorthin gehöre.
Nach dem Abschluss meines Studiums bin ich dann im September 2019 nach Hannover gezogen. Ich studiere hier den berufsbegleitenden Master „social work“ und: ich bin Teil des Kinderwald-Teams. Seit März 2020 bin ich beim Kinderwald angestellt und arbeite als Sozialarbeiterin an der Grundschule Vinnhorst, denn auch die Grundschule Vinnhorst soll zur Kinderwaldschule werden! Meine Aufgabe ist es, die Klassen der Grundschule regelmäßig in den Kinderwald als außerschulischen Lernort zu begleiten. Die Schüler*innen können dort lernen, spielen, lauschen, gestalten und erfahren, wie der Wald sich ständig verändert, wie sie ein Teil von ihm werden und wie wichtig ein respektvoller Umgang miteinander und mit der Natur ist.
Um die Kinderwaldschule Vinnhorst möglich zu machen haben sich der Kinderwald und die Grundschule Vinnhorst mit der gemeinnützigen Stiftung HELP e.V. zusammengetan, der das Projekt ebenfalls am Herzen liegt. Das Ergebnis ist meine Stelle mit 20 Stunden in der Woche. In meinen ersten zwei Arbeitswochen konnte ich alle Schüler*innen und Lehrer*innen der Grundschule kennenlernen, viele Frühlingslieder singen, starke Bodypercussion machen, mit meiner AG „Drinnen & Draußen“ die Natur rund um die Schule erkunden und so schon einiges (kennen)lernen. Überall bin ich auf offene Arme und Ohren gestoßen, sodass ich sicher bin, dass einer Kinderwaldschule Vinnhorst nichts mehr im Wege steht. Außer für den Moment das Corona-Virus. Zurzeit ist natürlich auch die Grundschule Vinnhorst geschlossen. Wir hoffen, dass so bald wie möglich alles seinen gewohnten Gang gehen kann und dass schon bald die ersten Vinnhorster Schüler*innen den Kinderwald erkunden werden. Bis dahin werde ich den Kinderwald, der für mich immer noch neu und aufregend ist, weiter erkunden und kann mich dort vielleicht sogar nützlich machen.
Ich bin glücklich, hier gelandet zu sein und freue mich auf alles, was kommt.
Alles Liebe und bleibt gesund,
Fiona